„Living Library“ – Aktionstag von Studierenden des Fachbereichs Psychologie der Philipps-Universität Marburg an der KKS
Wer sich fundiertes Hintergrundwissen zu einer Thematik aneignen will, der greift in der Regel zu einem Fachbuch oder nutzt das Internet. Eine „lebendigere“ Form der Wissensvermittlung erlebten etwa 60 Schülerinnen und Schüler bzw. Studierende und Berufspraktikantinnen und -praktikanten der Käthe-Kollwitz-Schule im Rahmen eines Aktionstages zum Thema „Psychische Gesundheit“.
26 Mitglieder eines Seminars des Fachbereiches Psychologie der Philipps-Universität Marburg, das von Dr. Katharina Szota geleitet wird, waren zu Gast an der KKS, um einen Einblick in unterschiedliche psychische Krankheitsbilder zu gewähren. Statt der „trockenen“ Bücher standen die Psychologiestudentinnen und -studenten als „lebendige“ Experten zur Verfügung, um ihr Wissen über die verschiedenen psychischen Phänomene weiterzugeben.
„Ausgeliehen“ werden konnten die „Bücher“ zu „sozialen Angststörungen“, „Social-Media-Abhängigkeit“, „Cannabisabhängigkeit“, „Störungen des Sozialverhaltens“, „Körperbild, Sport und Essverhalten“ sowie „Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen“. Dabei war es den Expertinnen und Experten besonders wichtig, über die Entstehung der verschiedenen Krankheitsbilder zu informieren, über Fehlinformationen und Vorurteile aufzuklären und Möglichkeiten der Behandlung und Hilfestellung aufzuzeigen. Die aktive Mitarbeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dabei ausdrücklich gewünscht. In den drei Informationsrunden herrschte eine sehr wertschätzende und offene Atmosphäre, die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr interessiert an den Themen und brachten sich mit ihren Erfahrungen und persönlichen Fragen in die Gespräche ein.
Laut aktueller Untersuchungen leiden etwa 27,7 Prozent der Erwachsenen an einer psychischen Störung. Diese beginnt meistens schon im Kindes- und Jugendalter. In ihrem Einführungsvortrag erklärte Dr. Katharina Szota zunächst den Begriff der psychischen Gesundheit. Laut WHO ist darunter „der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ zu verstehen. Durch verschiedene genetische, soziale und psychosoziale Faktoren kann die psychische Gesundheit eines Menschen beeinträchtigt werden. „Wer an einer psychischen Störung leidet, kann und sollte sich Hilfe holen“, so die Botschaft der Wissenschaftlerin. Als Soforthilfe im Notfall bietet sich der Rettungsdienst (112) sowie die Telefonseelsorge (116123) an. Beratung und Informationen können über folgende Adressen eingeholt werden:
- https://meinkompass.org/de/
- www.krisenchat.de
- https://online.telefonseelsorge.de/
- https://jugendnotmail.de
- https://www.hilfe-telefon-missbrauch.online/
- https://www.sucht-und-drogen-hotline.de/
Wer therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen möchte, kann über die folgende Adresse Ansprechpersonen in der Nähe seines Wohnumfeldes suchen: https://www.bptk.de/service/therapeutensuche/
Die Kooperation mit dem Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität soll im kommenden Schuljahr fortgesetzt und ggf. noch auf einen größeren Kreis der Schulgemeinde ausgeweitet werden.
(Mirjam Wege)
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