Mensch – menschenfreundlich - Embracing Humanity

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Menschlich ging es zu, als die Studierenden der beiden US-Colleges aus Waukesha und
Madison (beide Wisconsin) Mitte März mit ihren vier Lehrkräften auf die Studierenden der
Hotelfachschule Marburg und deren Lehrkräfte des Projektteams stießen und gemeinsam an
den folgenden vier Tagen zum Thema Menschenfreundlichkeit intensiv in gemischten
Gruppen arbeiteten.
 
Vom 11.3- 16.3.2023 war das Trinationale Seminar mal wieder zu Gast an der Käthe-Kollwitz-
Schule in Marburg. Das länder- und kontinentübergreifende Seminar findet bereits seit über
20 Jahren im Wechsel in Wisconsin/USA, in Nordirland und eben in Marburg statt. Die
Nordiren des South West Colleges in Enniskillen wurden in diesem Jahr durch den Lehrer
Simon Wiggins vertreten. Das Leitthema, unter dem der trinationale Austausch für die
nächsten drei Jahre steht, lautet: Embracing Humanity.
 
Für ein Gefühl von Menschenfreundlichkeit sorgte gleich zu Beginn des Seminars der
inspirierende Vortag von Sven Nordmann, der als Vordenker, Coach und Autor für seine
Arbeit mit einzelnen Personen oder auch Gruppen die Selbstliebe als Basis für mehr
Menschlichkeit in den Fokus stellte. Wer einen klassischen Vortrag erwartet hatte, wurde hier
enttäuscht. Denn in vielen kurzweiligen Übungen ging es vielmehr für die Teilnehmenden
darum, sich der eigenen Ressourcen bewusst zu werden, herauszufinden, was jede*r wirklich
liebt und wofür er/sie dankbar ist. Nordmanns Credo „Embracing humanity means to embrace
yourself first“ und seine lebendigen Ausführungen und Übungen fanden großen Anklang. Mit
anderen Menschen gut umzugehen und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen, setzt voraus,
dass man mit sich selbst im Reinen ist und geklärt hat, für was man brennt.
 
Um einen Anwendungsbezug herstellen zu können, besuchten alle Teilnehmenden am
Folgetag zunächst die Fa. Seidel in Fronhausen und erfuhren dort von der
Personalmanagerin (Human Ressources) Frau Pia Meier, in welcher Weise Personalführung
und -entwicklung im Unternehmen konkret gelebt werden.
 
Nachmittags wurden dann drei Unternehmungen in der Region erkundet, die jeweils mit ihrer
Vision einen Beitrag für mehr Menschlichkeit in der Gesellschaft leisten: das „Hotel
Kornspeicher“ in Marburg, das „Hofgut Friedelhausen“ und die „Tafel“ in Marburg. Die jungen
Studierenden zeigten sich von allen drei Unternehmen beeindruckt und wurden jeweils von
Führungskräften über Zielsetzung, Arbeitsweise und die täglichen Anforderungen informiert.
 
Genau das ließ sich von allen Teilnehmenden gut nachvollziehen, denn die Studierenden
hatten an den beiden folgenden Tagen die Aufgabe, das Gelernte und Erfahrene arbeitsteilig
in Gruppen aufzuarbeiten und dies für die Abschlussveranstaltung am Donnerstag für alle zu
präsentieren. Unabhängig davon, ob es um Barrierefreiheit und die Beschäftigung von
Mitarbeitenden mit Einschränkungen oder Handicaps im Hotel Kornspeicher, oder um das
partnerschaftliche Zusammenleben und -arbeiten von Menschen mit Behinderungen und
ihren Begleitenden umringt von Kühen und Ziegen in der Natur der Hofgemeinschaft
Friedelhausen oder letztlich um das gelebte Prinzip „Verteilen statt vernichten“ der Tafel
Marburg e.V. ging, die unternehmerischen Ideen für Menschenfreundlichkeit wurden lebendig
präsentiert – natürlich in englischer Sprache.
 
Während der Woche des Trinationalen Seminars entwickelten sich viele internationale und
interkulturelle Freundschaften, sodass sich alle sehr auf das Wiedersehen im nächsten Jahr
im Southwest College in Enniskillen, Nordirland, freuen.
 Das Lernen voneinander, die gemeinsam verbrachte Zeit im Seminar und in der Freizeit
haben vor allem die jungen Menschen reicher gemacht, das Interesse und das Verständnis
für andere Menschen wachsen lassen. So gelingt Embracing Humanity auch!
 
Herzlichen Dank an alle, vor allem auch die beteiligten Lehrkräfte, für ihre Energie und
Freude, solche Begegnungen zu ermöglichen! Ebenso großen Dank an die Herz-Stiftung für
die außerordentlich wohltätige Unterstützung. 

 

(Astrid Rey)

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